Algen und Sauerstoffarmut in Gewässern - aber noch kein Fischsterben

Berlin - Grünliche Schlieren und mancherorts Teppiche: In mehreren Berliner Gewässern haben sich Algen breit gemacht. Grund für das in diesem Jahr verstärkte Auftreten von Kieselalgen und Cyanobakterien («Blaualgen») seien die vielen Sonnentage und hohe Temperaturen von bis zu 26 Grad etwa im Landwehrkanal, sagte Derk Ehlert von der Umweltverwaltung. Für Fische bestehe aber nur indirekt Gefahr: Der nächtliche Sauerstoffverbrauch der Algen lasse den Gehalt in Berlins Kanälen zeitweise sehr stark absinken.

Dass es anders als in früheren Jahren bislang nicht zu einem größeren Fischsterben kam, hat Ehlert zufolge zwei wesentliche Gründe: Das Belüftungsschiff «Rudolf Kloos» reichert den Neuköllner Schifffahrtskanal und den Landwehrkanal nachts wieder mit Sauerstoff an. Zudem blieben Starkregen und damit ein Überlaufen der Mischkanalisation aus. Das Schmutzwasser kann sonst ebenfalls dafür sorgen, dass Fischen der Sauerstoff ausgeht.

Mehr als 20 Kilometer legt das Schiff mit einem 8000-Liter-Sauerstofftank an Bord in Nächten unter der Woche zwischen Neukölln und der Unterschleuse am Zoo zurück. Es ist laut Ehlert seit Mitte der 90er Jahre im Einsatz und bundesweit einzigartig. Die Unterhaltskosten liegen bei 500 000 Euro im Jahr.



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Diana

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