Berliner Polizist wegen Korruption zu Bewährungsstrafe verurteilt

Berlin – Ein Berliner Polizeibeamter ist wegen Korruption zu einem Jahr und drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten sah es nach Gerichtsangaben vom Mittwoch als erwiesen an, dass der 50-Jährige in 173 Fällen personenbezogene Daten aus dem Polizeicomputer unbefugt weitergegeben und in acht Fällen ein Entgelt erhalten habe. Der Beamte sei der Bestechlichkeit in zwei Fällen, der Vorteilsnahme, der Strafvereitelung durch Unterlassen sowie des unbefugten Abrufens von Daten schuldig gesprochen worden.

Der Oberkommissar war im Sommer 2014 von einem verdeckten Ermittler in einer Tabledancebar beobachtet worden und unter den Verdacht geraten, in dem Etablissement Vorteile wie freien Eintritt und freie  Getränke zu genießen. Sechs Männer, die gegen kleine Geldbeträge oder Gefälligkeiten Informationen über Fahrzeuge oder Fahndungen erhalten haben sollen, wurden mitangeklagt. Zwei dieser Männer erhielten nun Geldstrafen in Höhe von 2500 Euro.

Der Beamte hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Abfragen habe er im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Autodiebstahl und Hehlerei getätigt, sagte der Polizist. So habe er Händlern im An- und Verkauf bei verdächtigen Waren polizeiliche Abfragen als «Service» angeboten.

Die Staatsanwaltschaft hatte gegen den Beamten eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten gefordert. Der Verteidiger plädierte auf Freispruch. Das Urteil, das nach Gerichtsangaben am Dienstagabend verkündet wurde, ist noch nicht rechtskräftig. Dem 50-Jährigen droht die Entlassung aus dem Beamtenverhältnis.



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