Dragqueen Show Berliner Tempodrom

 

Kurze Röcke, lange Abendkleider:
Am Sonntagabend sind es vor allem Männer, die sich für ihren Besuch im Berliner Tempodrom so in Schale geschmissen haben.

Vor dem Auftritt der aus der US-Castingshow «RuPaul's Drag Race» bekannten Dragqueens steht ein buntes Publikum in der Schlange. Geschlechterrollen sind dabei nicht definiert. 

Die sieben Dragqueens, die später auf der Bühne stehen, verdienen mit ihren Shows mittlerweile ihr Geld.

Der 58-Jährige RuPaul Andre Charles, der in den 1990er Jahren zur Institution der New Yorker Szene wurde, lässt die Kandidaten seines etwas anderen Casting Comedy-Programme und Laufsteg-Choreos einstudieren. Es machen Lehrer und Sozialarbeiter mit, oft haben die Kandidaten privat Schwierigkeiten, ihre Leidenschaft auszuleben. Der Zuschauer lernt den oft grauen Alltag kennen. Das kommt nicht nur in der schwulen Community an.

Das «Drag Race» läuft seit mittlerweile zehn Jahren im US-Fernsehen und hat es vom Nischenprogramm in den Mainstream geschafft. Die Reality-Show gewann mehrere Emmys, Topstars wie Lady Gaga und Ariana Grande saßen schon in der Jury.

Im deutschen Fernsehen ist der Drag-Trend noch nicht angekommen, auch wenn Olivia Jones auf Promigalas ein gerngesehener Gast ist und in Großstädten dutzende Shows in Clubs gespielt werden. Eine deutsche Variante von «RuPaul's Drag Race», das mittlerweile auf Netflix läuft, ist derzeit allerdings nicht geplant.

Dass in Drags, die früher meist nur in verruchten Hinterhofkneipen zur Belustigung der Gäste auftraten, großes Potenzial steckt, haben die TV-Stars in ihrer über zweistündigen Berlin-Show jedenfalls bewiesen.



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ben

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