Ex-Ministerpräsident Platzeck wünscht sich «Vorsprung Ost»



Berlin - Der frühere Brandenburger Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) plädiert für einen «Vorsprung Ost». «Der Aufbau Ost hat uns lediglich in die Nähe des Westens gebracht», sagte Platzeck der Deutschen Presse-Agentur. «Der Osten müsste in manchen Bereichen mal die Nase vorn haben. Das wäre vertretbar und sinnvoll, und es würde junge Leute nach Ostdeutschland bringen.» Platzeck steht der Kommission «30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit» vor, die das Konzept für die Jubiläumsfeierlichkeiten erarbeitet hat.

«Wir haben eine Chance im Moment», sagte Platzeck. «Getrieben durch den Klimawandel entwickeln wir völlig neue Wirtschaftsbereiche: Elektromobilität, Wasserstoffwirtschaft, Technologie für die Speicherung etwa von Ökostrom, auch das 5G-Netz ist da relevant. Wenn ich einen politischen Wunsch frei hätte, würde ich hier mal was anders machen als bisher.»

Wenn der Osten bevorzugt würde, hätten die Bundesländer dort eine bessere Chance aufzuholen, erklärte Platzeck. Damit könne es anders laufen als etwa bei der Exzellenzförderung für Universitäten, wo nur fünf von 34 Einrichtungen in östlichen Bundesländern beheimatet sind, davon drei in Berlin. «Wenn wir immer nur die Stärken verstärken, kann der Osten nicht aufholen», sagte der SPD-Politiker.

Unter dem Namen «Zukunftsprogramm Ost» hatte die SPD im Frühjahr ein ähnliches Konzept vorgestellt. Demnach sollten die östlichen Bundesländer etwa beim Ausbau schneller Mobilfunknetze bevorzugt werden.



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