Frau vor S-Bahn gestoßen - Angeklagte bittet um Verzeihung

Berlin - Eine 31-Jährige, die eine andere Frau in Berlin-Neukölln vor eine einfahrende S-Bahn gestoßen haben soll, hat vor dem Landgericht um Verzeihung gebeten. Sie sei froh, dass der Zug noch rechtzeitig zum Stehen kam, sagte die Angeklagte am Montag zu Prozessbeginn. Was geschah, tue ihr leid. An das Schubsen auf dem S-Bahnhof Hermannstraße könne sie sich allerdings nicht erinnern - sie sei berauscht gewesen. Die Anklage lautet unter anderem auf versuchten Mord. Das 55-jährige Opfer sagte: «Ich hatte riesiges Glück.»

Es war laut Anklage 14.12 Uhr, als es am 11. Juli 2017 zu der Attacke kam. Aus Wut und Ärger über andere Fahrgäste soll die Angeklagte der 55-Jährigen, die arg- und wehrlos auf den Zug wartete, «zwei äußerst heftige Schläge gegen den Nacken oder Rücken» versetzt haben. Durch die Wucht sei die Geschädigte in das Gleisbett gestürzt und habe Prellungen erlitten. «Nur dank einer sofortigen Vollbremsung des Triebwagenführers kam die Bahn drei Meter vor der Frau zum Stehen.»

Die 31-Jährige erklärte, sie sei vier Monate zuvor aus Nordrhein-Westfalen nach Berlin gekommen und obdachlos gewesen. «Ich fuhr mit der S-Bahn hin und her.» Täglich habe sie, die eigentlich eine Anstellung in einem Hotel suchen wollte, Alkohol und Rauschgift konsumiert. Wie es zu dem Angriff kam, könne sie nicht sagen. «Ich traue mir das gar nicht zu und war geschockt, als ich klar war und von der Tat erfuhr.» Der Prozess wird am 18. Januar fortgesetzt.



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