Justizsenator: Sicherheit in Gefängnissen nicht gefährdet

Berlin - Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) sieht trotz zweier Berichte zu Versäumnissen in Gefängnissen die dortige Sicherheit nicht gefährdet. Es gebe aber langfristig entstandene, «strukturelle Herausforderungen», die nun gemeinsam mit den Anstalten und Bediensteten angegangen werden, teilte der Senator am Dienstag mit. Am Mittwoch wird der Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses noch einmal über die Konsequenzen aus den Fluchten von mehreren Gefangenen aus Plötzensee und Tegel debattieren.

Externe Sachverständige haben Schwachstellen-Analyse zu beiden Gefängnissen vorgelegt. In der Haftanstalt Plötzensee, wo nach Weihnachten vier Strafgefangene auf einmal flohen, gab es demnach krasse Sicherheitslücken. Vorschlaghämmer hätten in der Kfz-Werkstatt ungesichert herumgelegen. Auch Kuhfüße - eine Art Brecheisen - seien offen zugänglich gewesen.

Die Tür zum Heizungsraum war demnach häufiger unverschlossen. Der Raum sei ein «perfekter Ort zum Kiffen» gewesen, gaben Gefangene dem Bericht zufolge an. Am Fluchttag wurden in der unübersichtlichen Kfz-Werkstatt mit mehreren Hallen und Nebenräumen 15 Gefangene von drei Bediensteten bewacht, obwohl sieben vorgeschrieben waren. Das Quartett sitzt inzwischen wieder hinter Schloss und Riegel.





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