Kindesmissbrauch auf Schulschiff: Ehemaliger Betreuer vor Gericht

Berlin –  Weil er als Betreuer auf einem Schulschiff und dazugehörigen Zeltlagern ein Mädchen missbraucht haben soll, steht ein 39-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Die Schülerin sei bei den ersten sexuellen Übergriffen zwölf Jahre alt gewesen, heißt es in der heute zu Prozessbeginn verlesenen Anklage. Bei der Fahrt vor den Küsten der iberischen Halbinsel zwischen Dezember 2013 und Juni 2014 sei sie eines von vier Kindern gewesen, die im Auftrag des Jugendamtes beschult werden sollten. Ob sich der Angeklagte zu den Vorwürfen äußern wird, blieb zunächst offen.
Der 39-Jährige, ein gelernter Kaufmann für Bürokommunikation, soll als sozialpädagogischer Betreuer auf dem von einer österreichischen Einrichtung betriebenen Schiff tätig gewesen sein. Es seien Kinder aus Wien an Bord gewesen, die zuvor vom Jugendamt in Obhut genommen worden waren und Schwierigkeiten hatten, sich in allgemeinen Schulen zu integrieren.
Obwohl der Angeklagte einschlägig vorbestraft ist und eine Haftstrafe verbüßen musste, soll er eine Anstellung bei einer in Wien ansässigen Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe gefunden haben. 2018 habe das Mädchen Anzeige gegen ihren früheren Betreuer erstattet. Weil der Mann inzwischen nach Berlin gezogen war, wird der Fall vor dem Landgericht der Hauptstadt verhandelt. Angeklagt sind 40 Fälle des Kindesmissbrauchs auf dem Schiff und in Zeltlagern auf dem spanischen beziehungsweise portugiesischen Festland. Der Prozess gegen den seit rund fünf Monaten inhaftierten Mann wird am 31. Januar fortgesetzt.



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Diana

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