Neues Gesetz: Nur wenige Prostitutierte offiziell angemeldet

 

Berlin - Eineinhalb Jahre nach dem Start des Berliner Prostituiertenschutzgesetzes haben sich in der Hauptstadt rund 700 Sexarbeiterinnen offiziell angemeldet. Das geht aus der Statistik des zuständigen Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg bis Ende 2018 hervor. 171 Geschäftsleute stellten darüber hinaus seit Juli 2017 einen Antrag auf den Betrieb eines Bordells, teilte die Senatsverwaltung für Wirtschaft auf Anfrage mit. Vor dem Start des Gesetzes wurde die Zahl der Menschen, die in Berlin in der Prostitution arbeiten, auf 6000 bis 8000 geschätzt - und die Zahl der Bordelle auf rund 600.

Für die Prostituierten-Beratungsstelle Hydra ergibt sich aus den neuen Zahlen kein realistisches Bild. «Es ist wieder nur ein Ausschnitt», kritisiert Hydra-Leiterin Simone Wiegratz. Sie geht davon aus, dass viele Prostituierte ohne Anmeldung weiterarbeiten. Kritisch sieht die Lage auch Mittes Bezirksbürgermeister Stefan von Dassel (Grüne). Mit Blick auf Berlins verbliebenen Straßenstrich in der Kurfürstenstraße urteilt er, dass sich die Politik in Sachen Prostitution der Realität verweigere.





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