Polizeiführerin: Staatsschutz der Polizei war 2016 völlig überlastet

Berlin - Die Anti-Terror-Abteilungen der Berliner Kriminalpolizei waren schon vor dem islamistischen Anschlag massiv überlastet und an der Grenze der Arbeitsfähigkeit. Das sagte die Leiterin des für politische Taten zuständigen Staatsschutzes im Landeskriminalamt, Jutta Porzucek, am Freitag im Berliner Terror-Untersuchungsausschuss.

Daher habe es dann auch immer wieder Meldungen und Gespräche zu der Überlastung der Fahnder und dem fehlenden Personal gegeben, sagte Porzucek. Ein entscheidendes Gespräch zwischen dem LKA-Chef Christian Steiof sowie ihr und ihren Mitarbeitern habe am Nachmittag des 19. Dezember 2016 stattgefunden - wenige Stunden vor dem Terroranschlag.

«Im Lauf des Jahres 2016 wurden die Belastungen zunehmend so groß, dass ich den LKA-Leiter immer wieder darauf hingewiesen habe», sagte sie. «Wir waren an einem Punkt, wo kein Spielraum mehr ist und eine grenzwertige Arbeitesbelastung erreicht war.» Es sei so gewesen, dass «der Umfang der Dramatik einfach nicht erkannt wurde». 30, 40 oder 50 Leute hätten gefehlt. Spätestens seit den Terroranschlägen in Paris, Brüssel und Nizza ab Januar 2015 habe sich die Situation beim LKA-Staatsschutz und speziell den Kommissariaten gegen Islamismus so verschärft.



Auf Facebook teilen

Über den Autor

Hape

Power Radio - ... ich on air ...

 

 

Mehr über den Autor