Serie von Taschendiebstählen im Nahverkehr – Angeklagte gestehen
Berlin – Nach einer Serie von Taschendiebstählen im öffentlichen Nahverkehr in Berlin haben drei Angeklagte gestanden. Sie hätten «aus der Not heraus gestohlen», erklärten die 37- bis 43-Jährigen am Montag zu Prozessbeginn vor dem Landgericht. Die Angeklagten aus Rumänien – zwei Männer und eine Frau – sollen laut Staatsanwaltschaft als Mitglieder einer Bande agiert haben. Mit weiteren noch nicht ermittelten Komplizen hätten sie monatelang in der Hauptstadt Diebstähle begangen. Angeklagt sind 27 Taten mit einem Schaden von knapp 10 000 Euro.
Ab Oktober 2015 soll die Gruppierung immer wieder Portemonnaies gestohlen haben. Häufig seien Fahrgäste während des Kaufs von Tickets am Automaten beobachtet und PIN-Nummern ausgespäht worden. Die Geschädigten wurden dann laut Anklage beim Einsteigen in die S-Bahn «in arbeitsteiliger Vorgehensweise» bedrängt oder abgelenkt, um den Diebstahl aus Taschen oder Rucksäcken durch einen Mittäter zu ermöglichen. Mit den erlangten EC- oder Kreditkarten hätten die Diebe umgehend Geld an Bankautomaten abgehoben.
Die Angeklagten wurden im Sommer 2017 festgenommen. Aufnahmen von Überwachungskameras führten auf ihre Spur. Die drei Rumänen erklärten, sie hätten in Berlin auf Arbeit als Hilfsarbeiter gehofft, aber keine Jobs gefunden. Der Prozess wird am 8. März fortgesetzt.