Verwahrlostes Haus: Bezirk will keinen langen Leerstand

Nach der Räumung eines verwahrlosten Hauses im  Berliner Stadtteil Wedding will das Bezirksamt Mitte einen langen Leerstand vermeiden. «Wir werden dann schauen, wie man mit einer Art von Zwangsverwaltung das Haus dann eben doch auch wieder in Betrieb nehmen kann», sagte der Stadtrat für Gesundheit und Soziales, Ephraim Gothe (SPD), am Dienstag im RBB-Inforadio. Möglicherweise gebe es mit dem neuen Zweckentfremdungsverbotsgesetz ein neues Mittel. Ob eine Zwangsverwaltung möglich sei, wolle man ausloten. Eine Zwangsenteignung hält Gothe derzeit nicht für möglich.

Der Eigentümer des Hauses in der Kameruner Straße/Ecke Lüderitzstraße - ein Akademiker, der als seriöser Ansprechpartner erscheine - sei nicht in der Lage gewesen, eine Verwaltung einzusetzen, sagte Gothe weiter. Der Mann habe «offensichtlich Probleme, die Fäden in der Hand zu halten», das Haus sei ihm entglitten. Im Bezirk Mitte sei kein weiterer derartiger Fall bekannt, so Gothe.

120 Polizisten waren am Montagmorgen im Einsatz, um das stark verwahrloste Haus zu räumen - der Bezirk sah es als unbewohnbar und als Gesundheitsrisiko für die gut 40 vor allem osteuropäischen Bewohner an. Das Wasser war schon länger abgestellt, teils türmte sich Müll in Wohnungen und es gab Ratten. Familien mit Kindern, insgesamt rund 80 Menschen, waren bereits im vergangenen Oktober aus dem Haus geholt worden. Zuletzt hatte es dort auch immer wieder Polizeieinsätze gegeben.



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steffi

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