Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche - Künstler fordern Umdenken



Potsdam/Berlin - Künstler, Wissenschaftler und Architekten haben ein Umdenken beim Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche gefordert. Das Projekt ziehe keinen deutlichen Trennstrich zu Kaiserreich und Nationalsozialismus und knüpfe kritiklos an die Geschichte der Kirche als zentralen Identitätsort in der NS-Zeit und der Zeit der deutschen Kolonialkriege an, heißt es in einem Offenen Brief unter anderen an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).

In der Erklärung wird der Abriss des 1991 gestifteten Glockenspiels mit seinen «revisionistischen, rechtsradikalen und militaristischen Widmungen» gefordert. Bei dem Nachbau sollte auf eine Nachbildung des Waffenschmucks verzichtet werden. In Kuratorium und Beirat der Kirchenstiftung sollten auch Vertreter von Menschrechtsorganisationen aufgenommen werden.

Der Turm der Garnisonkirche wird derzeit wieder aufgebaut. Die DDR-Führung hatte das Gotteshaus 1968 sprengen lassen. Die Stiftung will im Neubau den Geist der Versöhnung und des Friedens pflegen. Kritiker erinnern auch an den «Tag von Potsdam», als am 21. März 1933 Reichspräsident Paul von Hindenburg dem neuen Reichskanzler Adolf Hitler vor der Garnisonkirche die Hand reichte.



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