Wiederentdecktes Mauerstück in Berlin kommt unter Denkmalschutz

Ein vor wenigen Tagen wiederentdeckter Abschnitt der Berliner Mauer wird unter Denkmalschutz gestellt. Das Landesdenkmalamt werde entsprechende Schritte einleiten, teilte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Montag mit. Dem etwa 80 Meter langen Mauerstück am S-Bahnhof Schönholz komme besondere historische Bedeutung zu: «Es dokumentiert, wie in der ersten Zeit des Mauerbaus vorhandene Strukturen für die schnelle Absperrung der Grenze genutzt wurden.» Diese Bauphase sei sonst an keiner Stelle mehr in Berlin authentisch überliefert.

 

Der Heimatforscher Christian Bormann hatte das Mauerstück vor kurzem der Öffentlichkeit präsentiert. Recherchen von Fachleuten ergaben, dass die damals schon länger bestehende Grundstücksmauer aus Ziegelsteinen in den 1960er Jahren in die Sperranlagen integriert, erhöht und zusätzlich mit Sperrelementen versehen wurde. So sollten Fluchten von DDR-Bürgern in den Westen verhindert werden.

 

Ob der Abschnitt schon beim Mauerbau am 13. August 1961 oder erst in den Tagen darauf Teil der Sperranlagen geworden ist und damit das letzte erhaltene Stück «Ur-Mauer» darstellt, ist nach Angaben des Landesdenkmalamtes und der Berliner Mauer-Stiftung aber offen.

 

Die Ziegelmauer lag bis 1988 auf DDR-Gebiet im heutigen Stadtbezirk Pankow und kam dann im Zuge einer Grenzbegradigung zum Bezirk Reinickendorf im damaligen Westteil Berlins. Das ist auch der Grund, warum sie nach der Wiedervereinigung trotz umfangreicher Forschungen zum Mauerverlauf in Vergessenheit geriet.



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steffi

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