Grammatik und Geborgenheit: Ältere Ukrainer lernen Deutsch

Berlin - Ein Arztbesuch, ein Einkauf oder ein Gespräch mit der Enkelin – Dinge, die für viele selbstverständlich sind, können zur großen Hürde werden, wenn man die Sprache nicht spricht. In Berlin-Friedrichshagen hilft die ukrainische Lehrerin Oksana Hryb vor allem älteren Landsleuten, diese Hürde zu überwinden. Sie sind vor dem Krieg geflohen und versuchen nun, in einem fremden Land Fuß zu fassen. Ukrainer bilden laut der Migrationsbeauftragten in Berlin mit fast 50.000 Menschen die größte Gruppe unter den Geflüchteten.

«Es sitzen Menschen in meinem Kurs, die die Integrationskurse nicht geschafft haben, weil alles zu schnell ging. Andere haben erst gar keinen Anspruch auf einen Kurs. Und dann gibt es auch jüngere, die ihr Deutsch verbessern wollen», erklärt die 41-Jährige, die seit 2022 mit ihren beiden Kindern in Berlin lebt und zuvor als Englisch-Lehrerin in Odessa arbeitete. Sie selbst spricht inzwischen fließend Deutsch und gibt ihr Wissen ehrenamtlich weiter.

«Ich sehe einen Hund», «Frau Müller hat ein Auto»: Nacheinander lesen die Schüler – zum Großteil Senioren – Sätze aus ihren Arbeitsblättern vor und üben den Akkusativ. Die kleine Gruppe von etwa einem Dutzend Frauen und Männern sitzt wie jeden Dienstag in einem Raum im Kiez-Klub Vital an einem großen Tisch zusammen. Zweimal pro Woche treffen sie sich hier, um gemeinsam zu lernen.



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