Internet-Betrug mit Katzenbabys: 40-Jährige verurteilt

Berlin - Sie bot im Internet Katzenbabys an und prellte etliche Tierfreunde um die «Reservierungsgebühr» - ohne dass diese eine Katze bekamen: Eine 40 Jahre alte Frau ist am Donnerstag am Amtsgericht Berlin-Tiergarten wegen Betrugs in 26 Fällen zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die vierfache Mutter wurde zudem für die Dauer von vier Jahren einem Bewährungshelfer unterstellt. Zudem wurde die Einziehung von Wertersatz in Höhe von 5875 Euro angeordnet.

Auf einer Online-Plattform hatte sie laut Ermittlungen immer wieder Katzenbabys zum Verkauf angeboten und dann von Interessenten «Reservierungsgebühren» von bis zu 530 Euro kassiert. Kunden hätten das Tier jedoch unter einem Vorwand nicht erhalten. Auf weitere Nachfragen, wann mit der Übergabe des erworbenen Kätzchens zu rechnen sei, habe die Angeklagte, die damals in Berlin-Hohenschönhausen wohnte, nicht weiter reagiert.

Die Angeklagte hatte vor Gericht betrügerische Geschäfte mit Katzen der Rasse Britisch Kurzhaar von September 2018 bis Juni 2019 zugegeben. Es tue ihr leid, erklärte die 40-Jährige. Sie könne sich allerdings nicht mehr an die Details der Taten erinnern. Von dem ergaunerten Geld habe sie gelebt, so die arbeitslose Konditorin, die mehrfach wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis vorbestraft ist. Die Verteidigerin erklärte, ihre Mandantin habe «mehr Katzen verkauft, als tatsächlich vorhanden waren». Es sei außer Kontrolle geraten.

Im Urteil hieß es: «Die Angeklagte hatte sich eine nette Einnahmequelle geschaffen - das war schon System.» Der Staatsanwalt hatte 16 Monate Haft auf Bewährung verlangt. «Ich glaube, dass es niemals Katzenbabys gab», sagte er in seinem Plädoyer. Die Verteidigerin hatte ein Jahr Haft auf Bewährung verlangt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.



Auf Facebook teilen

Über den Autor

Dominik

Power Radio - ... ich on air ...

Mehr über den Autor