Streit um Trostfrauenstatue - Keine Einigung in Sicht
Berlin - Beim Streit um die Zukunft des Denkmals der koreanischen «Trostfrauen» in Berlin-Moabit zeichnet sich nach wie vor keine Einigung ab. «Wir suchen immer noch nach einer Lösung», sagte ein Sprecher der Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Mitte, Stefanie Remlinger. Fest stehe: «An dem aktuellen Standort kann sie nicht bleiben.» Denn am 28. September endet die Duldung für das Denkmal. Der Begriff Trostfrauen ist ein Euphemismus für Zehntausende Asiatinnen, die während des Pazifikkrieges im Zweiten Weltkrieg in japanischen Frontbordellen von Soldaten der japanischen Armee sexuell missbraucht wurden. Der Korea-Verband, der das Bronzemädchen im Herbst 2020 an der Ecke zwischen Bremer Straße und Birkenstraße errichtet hat, möchte das nicht hinnehmen. In einem sogenannten Einwohnerantrag hat der Verein rund 3.000 Unterschriften für den dauerhaften Erhalt der Statue gesammelt und der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) überreicht. Heute soll die BVV, die sich in der Vergangenheit bereits für den Verbleib ausgesprochen hatte, darüber abstimmen. Ab 16.00 Uhr plant der Korea-Verband zudem eine Demonstration vor dem Rathaus Mitte mit mehreren Hundert Teilnehmern, an der sich laut Verband zahlreiche Organisationen beteiligen. Der Verband veranstaltet Workshops zur Statue und führt ein Museum zur Geschichte der sogenannten Trostfrauen.
