Tag gegen Gewalt an Frauen - Nonnemacher für mehr Sensibilität

Anlässlich des Internationalen Aktionstags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen hat Brandenburgs Frauenministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) zu mehr Sensibilität im Umgang mit Opfern von Gewalt aufgerufen. «Wir müssen die Warnzeichen für Gewaltbetroffenheit ernst nehmen und einen Tabubruch bewirken. Schuldig müssen sich allein die Täter fühlen», betonte die Politikerin am Mittwoch laut einer Mitteilung. Strafverfolgung und Justiz müssten noch sensibler werden und auch Verfahren verkürzen, sagte Nonnemacher. Der «Leidensweg vieler Frauen ist ohnehin oft lang, vor allem wenn Kinder involviert sind.»

Nach Angaben des Ministeriums war die häusliche Gewalt mit gut 5000 erfassten Straftaten in Brandenburg im vergangenen Jahr nach wie vor hoch. Die Polizei gehe zudem von einer hohen Dunkelziffer aus, weil Taten nicht angezeigt würden. Betroffen sind meistens Frauen, wie es hieß. Zurzeit stehen in Brandenburg 295 Plätze in 24 Schutzeinrichtungen für Frauen und ihre Kinder zur Verfügung. Laut Istanbul-Konvention wären 625 Plätze erforderlich. Der notwendige Ausbau des Frauenhilfesystems hat nach Angaben des Ministeriums begonnen. Ab 2025 sollen 60 zusätzliche Bettenplätze (cicra 20 Familienzimmer) zur Verfügung stehen.

Die Vereinten Nationen haben den 25. November im Jahr 1999 zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen erklärt. Die Initiative entstand in Reaktion auf einen schweren Fall von Gewalt an Frauen in der Dominikanischen Republik. In Deutschland wird seit dem 25. November 2001 in vielen Kommunen ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gesetzt. Auch am Familienministerium und im Innenhof des Brandenburger Landtags sollen am Freitag erneut die Flaggen hierzu gehisst werden. Die Istanbul-Konvention ist das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt.



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Laila

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