Teamgeist und Löschangriff - Land will Feuerwehrunterricht ausweiten

Bei vielen Zehntklässlern kommt es einfach besser an als Mathe oder Englisch: Die Feuerwehr als Schulfach. In Prenzlau in der Uckermark bauen Schülerinnen und Schüler der Oberschule Philipp Hackert einen Löschangriff auf. Sie tragen Sicherheitskleidung, Helm, Handschuhe. Aus einem Schlauch wird es auch mal nass, aber einen echten Brand gibt es auf dem Übungsgelände vor dem Feuerwehrdepot nicht. 

Die Schüler absolvieren das Wahlpflichtfach «Feuerwehr macht Schule», das der Landesfeuerwehrverband Brandenburg als Erfolgsprojekt gegen Nachwuchsmangel bezeichnet. Aber Ehrenamtliche in den Freiwilligen Feuerwehren könnten den Unterricht in der Praxis kaum noch stemmen, sagt Verbandspräsident Rolf Fünning. Die Landesregierung signalisierte bereits, dass sie den Feuerwehrunterricht künftig ausbauen will.

Das Wahlpflichtfach startete 2019/2020, Vorreiter war Angermünde. Inzwischen bieten laut Innenministerium 21 Ober- und Gesamtschulen in mehreren Landkreisen den Feuerwehrunterricht für 9. und 10. Klassen an. Drei weitere Schulen planen eine Einführung. Wer zwei Jahre Unterricht in Theorie und Praxis erfolgreich absolviert, hat eine «Truppmann-Ausbildung» und darf an Feuerwehr-Einsätzen teilnehmen. 

Im Zeugnis gibt es dafür wie bei anderen Fächern Noten, aber den Jugendlichen machen hier vor allem die praktischen Übungen Spaß. «Es ist besser als normaler Unterricht», sagt ein Schüler, der später Koch werden will. Andere Jugendliche wollen nach dem zweijährigen Unterricht schon zur Feuerwehr. «Ich finde es einfach schön, Menschen zu helfen», sagt ein Mitschüler. Laut Landkreis melden sich mehr Jugendliche für die Freiwillige Feuerwehr als in den Jahren ohne das Wahlpflichtfach. 



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Laila

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