120 Waisenkinder aus Odessa am Donnerstag in Berlin erwartet

Rund 120 Kinder aus dem Waisenhaus einer jüdischen Gemeinde aus der umkämpften Ukraine sollen am späten Donnerstagabend in Berlin ankommen. Mehrere Busse mit den jüdischen Kindern, darunter ein sechs Tage altes Baby und zwei Kleinkinder, und etwa 30 Begleitern hätten sich am Mittwoch aus Odessa im Süden der Ukraine auf den rund 2000 Kilometer langen Weg gemacht, wie die jüdische Bildungs- und Hilfsorganisation Chabad Berlin mitteilte. Das Waisenhaus der Gemeinde Mishpacha Chabad war evakuiert worden. In Odessa wird ein Angriff der russischen Armee befürchtet.

Der Chefrabbiner von Odessa und der Südukraine, Abraham Wolff, sprach am Mittwoch von fünf Bussen, die in der Hauptstadt der Republik Moldau, Chisinau, angekommen seien. Die Reise sollte ohne größere Pausen zügig durch Rumänien Richtung Westen fortgesetzt werden. Durch Ungarn und Tschechien sollte es dann weiter nach Berlin gehen, wo am Donnerstagabend oder in der Nacht zu Freitag mit der Ankunft gerechnet wurde. Dort sollten die Kinder Unterstützung von der jüdischen Gemeinde und Chabad Berlin erhalten. Hilfe bot auch ein Heim des Deutschen Roten Kreuzes DRK in Berlin-Wannsee an.

«Es ist noch eine lange Fahrt, aber sie sind in der EU und werden herzlich von uns erwartet», sagt Rabbiner Yehuda Teichtal, Vorsitzender von Chabad Berlin. «Wir konnten eine Unterkunft für die erste Woche sichern und durch die großartige Hilfe aus der Gemeinde genug Sachspenden sammeln.» Chabad Berlin arbeite in Abstimmung mit dem Berliner Senat und der Bundespolizei.

Bei dem jüdischen Bildungszentrum Chabad Berlin wurden bereits zahlreiche gespendete Sachen abgegeben, wie Fotos im Internet bei Facebook zeigten. «Bitte bringt keine Kleidung und Hygieneartikel mehr vorbei. Keine Windeln, Zahnpasta, Feuchttücher, Spielzeug etc. Wir sind nun gut versorgt», hieß es. Gebraucht würden hingegen Geld, Lebensmittel, besonders Wasser, Säfte, koschere Süßigkeiten und koschere Cornflakes. Hinzugefügt wurde: «Und nein, die Kinder können nicht gleich adoptiert oder besucht werden.»



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Laila

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