Berlin benennt Platz nach Otto Weidt
Berlin - Er rettete in der Nazi-Zeit Juden vor der Deportation in die Konzentrationslager: An den blinden Berliner Fabrikanten Otto Weidt soll nun ein Platz im Neubaugebiet Europacity am Hauptbahnhof erinnern. An diesem Dienstag (13.30 Uhr) wird der erste Spatenstich gesetzt. Dazu wird die Schriftstellerin Inge Deutschkron erwartet - auch sie hatte während des Zweiten Weltkriegs eine Zeit lang Zuflucht bei Weidt gefunden. Er hatte in seiner Bürstenfabrik und an anderen Orten Verstecke für jüdische Arbeiter und ihre Angehörigen eingerichtet.
Weidt (1883-1947) habe vielen Menschen geholfen, die NS-Zeit in Würde zu überleben, teilten die Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Verkehr mit. An seine Geschichte erinnert auch das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt an der Rosenthaler Straße in Mitte. In der Europacity nördlich des Hauptbahnhofs entstehen auf 40 Hektar Wohnungen, Büros und Läden.