Israeli mit Gürtel geschlagen - Urteil am Donnerstag erwartet

Berlin  - Im Berliner Prozess um die Attacke auf einen Kippa tragenden Israeli wird voraussichtlich am Donnerstag das Urteil gesprochen. Zuvor sollten an dem Tag Anklage und Verteidigung plädieren, gab der Vorsitzende Richter Günter Räcke heute bekannt. In dem Prozess am Amtsgericht Tiergarten werden einem 19-jährigen Syrer gefährliche Körperverletzung mit einem Gürtel und Beleidigung vorgeworfen.

Der Angeklagte soll den Israeli und dessen Freund - einen Deutsch-Marokkaner - antisemitisch beschimpft haben, als sie am 17. April im Stadtteil Prenzlauer Berg mit Kippa unterwegs waren. Der Fall hatte eine Welle der Empörung, aber auch der Solidarität mit dem Angegriffenen ausgelöst.

Heute ging zunächst die Anhörung von Zeugen weiter. Zum Auftakt hatte der Angeklagte Schläge mit einem Hosengürtel auf den Israeli gestanden, antisemitistische Motive aber bestritten. Er habe sich im Recht gefühlt, weil er zuerst beschimpft und beleidigt worden sei, so der 19-Jährige. Zudem habe er Drogen genommen.

Der angegriffene Israeli fühlt sich nach eigener Aussage im Prozess bis heute unsicher. «Ich würde die Kippa nicht wieder aufsetzen, wenn ich allein bin», hatte der 21-Jährige gesagt. Adam A. erlitt Schmerzen an Bauch und Beinen, eine Lippe platzte auf. Der Tiermedizin-Student ist nach eigenen Angaben nicht jüdischen Glaubens, aber unter Juden aufgewachsen.



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steffi

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