Mann auf U-Bahnhof attackiert – Angeklagter ohne Erinnerung

Berlin – Weil er einen Mann auf einem U-Bahnhof in Berlin-Neukölln angegriffen haben soll, muss sich ein 34-Jähriger vor dem Landgericht verantworten. Laut Anklage soll er zwei aneinander gebundene Spanngurte wie ein Lasso geschwungen und gezielt in Richtung eines 26 Jahre alten Mannes geschlagen haben. Das Opfer sei am Brustkorb und am Arm getroffen worden. Der Angeklagte erklärte zu Prozessbeginn am Donnerstag, er könne sich an das Geschehen im Februar 2019 nicht erinnern. 

Der 26-Jährige schilderte im Prozess, der Angeklagte sei auf dem U-Bahnhof Lipschitzallee plötzlich «lautstark brüllend» auf ihn zugelaufen. «Er wirkte sehr aggressiv», so der Zeuge. «Ich lief weg, doch er kam mir hinterher.» Aus Angst habe er daraufhin auf dem U-Bahnhof eine Notruftaste gedrückt und die Polizei alarmiert. Die erlittenen Verletzungen seien allerdings «nicht schlimm» gewesen.

Laut Anklage leistete der 34-Jährige erheblichen Widerstand. Er habe sich «unter wildem Schwingen der Spanngurte» den Beamten genähert. Diese hätten Reizgas gegen den Angreifer eingesetzt. Der Angeklagte habe sich bei dem nächtlichen Vorfall schließlich ins Gleisbett begeben, sei in den Bahntunnel gelaufen und habe mit Steinen nach den Verfolgern geworfen. 

Der Angeklagte erklärte, damals seien bei ihm «ein paar Sachen schief gelaufen». Der Prozess wegen Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung wird morgen (Freitag) fortgesetzt. 



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Dominik

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