Verleimt statt gebogen: Tischler bauen neuen Spreewaldkahn
Lübben/Straupitz/Berlin - Ein traditionsreiches Symbol des Spreewalds bekommt eine Neuinterpretation: Zwei Tischler aus Straupitz haben einen neuartigen Spreewaldkahn gebaut – nicht traditionell aus einem einzigen langen Holzstück, sondern aus verleimten Holzplatten. «Wir wollen nicht, dass der Holzkahn ausstirbt», sagt Marcel Müller von der Tischlerei Vollholzschmiede.
«Die Seiten eines traditionellen Kahns bestehen aus einem einzigen langen Holzstück, das über Feuer gebogen wird», erklärt er.
Doch genau dieses lange, hochwertige Holz sei heute kaum noch zu beschaffen.
Statt massiver Bohlen nutzt die Tischlerei daher kleinere Furnierblätter, die kreuzweise verleimt und in Form gepresst werden. Das Ergebnis: ein formstabiler, spannungsfreier Kahn. Das Verfahren stamme aus dem Bootsbau, so Müller.