Viadrina-Präsident: Rechtsruck schadet unserer Attraktivität
Berlin - Der Präsident der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), Eduard Mühle, fürchtet im Falle eines AfD-Siegs bei der anstehenden Oberbürgermeister-Wahl einen Attraktivitätsverlust des Standorts. «Die Viadrina steht für Offenheit, Europaorientierung, Vielfalt. Ein weiterer Rechtsruck würde sich zweifellos negativ auf unsere Attraktivität auswirken», sagte Mühle der «Märkischen Oderzeitung». Ein potenzieller AfD-Oberbürgermeister «würde sicher das Bild der Stadt und damit auch der Viadrina nach außen massiv verändern.» Wer immer die Wahl gewinnt, sei demokratisch legitimiert. Insofern werde die Universität mit jedem Oberbürgermeister sprechen und zusammenarbeiten. «Aber: Wir ziehen definitiv rote Linien», betonte Mühle. Unanständige Sprache, Beleidigungen, illiberale und antidemokratische Haltungen, fremdenfeindliche und den Rechtsstaat unterminierende Aktionen seien für die Uni nicht akzeptabel. «Mit Amtsinhabern, die sich im Ton vergreifen, sich inhaltlich außerhalb des demokratischen Rechtsrahmens bewegen oder gar offiziell als Rechtsextremisten eingestuft sind, wird es keine Zusammenarbeit geben können."